Stell dir einmal vor, du schwebst völlig schwerelos durch eine stille, blaue Welt. Um dich herum nur neugierige Fische und farbenprächtige Korallen. Genau dieses Gefühl verspricht das Scuba-Tauchen. SCUBA ist dabei ein Akronym, das für „Self-Contained Underwater Breathing Apparatus“ steht – also dein ganz persönliches, unabhängiges Atemgerät, mit dem du die Welt unter der Wasseroberfläche erkunden kannst.
Deine Eintrittskarte in eine andere Welt

Vergiss mal die trockenen, technischen Definitionen. Scuba ist viel mehr als das – es ist deine persönliche Eintrittskarte in ein verborgenes Universum. Es ist die Freiheit, nicht nur an der Oberfläche zu planschen, sondern wirklich Teil einer fremden, faszinierenden Welt zu werden.
Was genau bedeutet das also? Im Grunde ist es die Technologie, die es dir erlaubt, für eine ganze Weile sicher und bequem unter Wasser zu atmen. Statt die Luft anhalten zu müssen oder über einen Schlauch mit der Oberfläche verbunden zu sein, trägst du deine eigene Luftversorgung einfach auf dem Rücken. Diese Unabhängigkeit ist der Schlüssel zum Abenteuer.
Weit mehr als nur ein Sport
Scuba-Tauchen ist so viel mehr, als nur Ausrüstung anzulegen und ins Wasser zu springen. Es ist ein Gefühl, das man kaum beschreiben kann, bis man es selbst gespürt hat. Es ist dieser magische Moment, wenn die Geräusche der Oberflächenwelt verstummen und du nur noch dein eigenes, ruhiges Atmen hörst. Genau diese Ruhe und dieser Frieden sind es, die viele Taucher immer wieder abtauchen lassen.
Dabei verbindet dich das Tauchen nicht nur auf eine besondere Weise mit der Natur, sondern auch mit einer weltweiten Gemeinschaft von Gleichgesinnten. Ob du nun in einem heimischen See in Deutschland oder in den tropischen Gewässern Ägyptens unterwegs bist – die Leidenschaft für diese Welt teilst du mit unzähligen anderen.
Und diese Faszination ist auch hierzulande stark verbreitet. Einer Umfrage zufolge gehen rund 400.000 Menschen in Deutschland mindestens einmal im Jahr tauchen, um die Stille unserer Seen oder die bunten Riffe ferner Länder zu erkunden. Weitere spannende Einblicke zu den Tauchgewohnheiten in Deutschland findest du auf statista.com.
Scuba-Tauchen ist nicht nur eine Aktivität, es ist eine neue Perspektive. Du siehst die Welt mit anderen Augen, wenn du weißt, welche Wunder nur wenige Meter unter der Wasseroberfläche auf dich warten.
Was dich auf deiner Reise erwartet
Das Tolle ist: Dieses Abenteuer ist für fast jeden zugänglich. Moderne Ausrüstung und weltweit standardisierte Ausbildungsprogramme haben das Tauchen zu einer sicheren und leicht erlernbaren Freizeitaktivität gemacht. In diesem Guide nehmen wir alles unter die Lupe, was du für deinen Start wissen musst:
- Die Geschichte: Wie eine geniale Erfindung das Tauchen für uns alle möglich gemacht hat.
- Die Ausrüstung: Dein persönliches Lebenserhaltungssystem, ganz einfach erklärt.
- Die Regeln: Wie du die Gesetze der Physik unter Wasser sicher meisterst.
- Der Weg zum Taucher: So kommst du zu deinem ersten Tauchschein.
Sieh diesen Artikel als deinen Kompass für die ersten Schritte. Er nimmt dich an die Hand und zeigt dir, wie aus der einfachen Frage „Was ist Scuba?“ eine lebenslange Leidenschaft werden kann. Bist du bereit, abzutauchen?
Wie eine geniale Erfindung das Tauchen für immer veränderte
Schon immer träumten die Menschen davon, die geheimnisvolle Welt unter der Wasseroberfläche zu erkunden. Jahrhundertelang blieb dieser Traum aber unerreichbar. Tauchversuche waren auf klobige, gefährliche Apparate wie schwere Taucherhelme oder Taucherglocken beschränkt, die immer über Schläuche mit der Oberfläche verbunden waren. Von der Freiheit, einfach durchs Wasser zu schweben, konnte man nur träumen.
Die Wende kam unerwartet, mitten im Zweiten Weltkrieg. Was aus einer militärischen Notwendigkeit geboren wurde, sollte nicht nur den Kriegsverlauf beeinflussen, sondern auch die Freizeit von Millionen von Menschen revolutionieren.
Der Geistesblitz zweier Pioniere
Die Geschichte ist untrennbar mit zwei Namen verbunden: Jacques Cousteau, ein französischer Marineoffizier mit einer unbändigen Leidenschaft für das Meer, und Émile Gagnan, ein brillanter Ingenieur. Ihr gemeinsames Ziel war es, ein Atemgerät zu schaffen, das klein, sicher und vor allem völlig unabhängig von der Oberfläche funktioniert. Sie stellten sich ein Gerät vor, das einem Menschen die Freiheit und Beweglichkeit eines Fisches verleihen würde.
Der Durchbruch gelang ihnen 1943. Gagnan hatte eigentlich an einem Ventil für Gasmotoren getüftelt. Doch Cousteau erkannte sofort das riesige Potenzial dieser Entwicklung für seine Unterwasser-Vision. Gemeinsam bauten sie den Regler so um, dass er auf den Druck der Umgebung reagierte. Die geniale Idee: Der Taucher sollte Luft genau dann bekommen, wenn er einatmet – nicht mehr und nicht weniger.
Ihre Erfindung, die sie „Aqua-Lung“ (Wasserlunge) tauften, war im Grunde das erste wirklich bedarfsgesteuerte System. Es lieferte Atemluft nur auf Anforderung (beim Einatmen) und passte den Druck automatisch an die jeweilige Tiefe an. Das war der entscheidende Unterschied zu allen bisherigen Systemen, die oft unkontrolliert Luft abgaben und dadurch extrem ineffizient und gefährlich waren.
Vom Schlachtfeld zum Korallenriff
Dieser Moment war nichts weniger als die Geburtsstunde des modernen SCUBA-Tauchens. Cousteau und Gagnan hatten das erste funktionierende offene Kreislauf-Atemgerät (Open-Circuit-System) geschaffen. Diese bahnbrechende Technik wurde zum Fundament, auf dem die gesamte heutige Tauchindustrie steht. Schon 1947 bewies ihre Erfindung ihr Potenzial, als damit ein dokumentierter Tauchgang auf unglaubliche 94 Meter Tiefe gelang. Wenn du tiefer eintauchen möchtest, findest du mehr zur faszinierenden Geschichte des Scuba-Tauchens auf scubapro.com.
Nach dem Krieg war Cousteau klar, welches unglaubliche Geschenk er der Welt machen konnte. Er wollte seine Faszination für die Ozeane teilen. Der Aqua-Lung machte es plötzlich möglich, die Unterwasserwelt nicht nur zu erforschen, sondern sie auch zu filmen und einem breiten Publikum näherzubringen.
Was machte den Aqua-Lung so revolutionär?
- Völlige Autonomie: Taucher waren endlich von Schläuchen zur Oberfläche befreit.
- Intelligente Luftzufuhr: Luft wurde nur beim Einatmen verbraucht, was die Tauchzeit drastisch verlängerte.
- Müheloses Atmen: Der Regler erledigte die Druckanpassung automatisch, egal in welcher Tiefe man sich befand.
- Kompakt und tragbar: Das Gerät war leicht genug, um von einer einzelnen Person getragen zu werden.
Die Erfindung von Cousteau und Gagnan hat das Tauchen sozusagen demokratisiert. Sie hat aus einer hochriskanten Tätigkeit für wenige Spezialisten ein sicheres und zugängliches Abenteuer gemacht, das heute Menschen auf der ganzen Welt begeistert. Jeder einzelne Tauchgang, den du heute unternimmst, steht auf den Schultern dieser beiden Visionäre.
Deine Tauchausrüstung verständlich erklärt
Wenn du das erste Mal eine komplette Tauchausrüstung siehst, kann das ganz schön einschüchternd wirken. Überall Schläuche, Anzeigen und Schnallen! Aber keine Sorge: Im Grunde ist jedes Teil dein bester Freund unter Wasser, dein persönliches Lebenserhaltungssystem, das dir Sicherheit und eine unglaubliche Freiheit schenkt.
Stell es dir nicht als komplizierte Technik vor. Denk lieber daran, dass jedes einzelne Teil eine ganz klare Aufgabe hat und perfekt mit den anderen zusammenspielt. So kannst du dich voll und ganz auf das konzentrieren, was wirklich zählt: das Abenteuer unter der Wasseroberfläche.
Dieses Bild zeigt dir eine typische Ausrüstung, wie sie für einen Tauchgang bereitliegt. So bilden die einzelnen Teile ein komplettes System.

Lass uns die wichtigsten Teile einmal ganz entspannt durchgehen, damit aus dem anfänglichen Respekt schnell Vertrauen wird.
Die Kernkomponenten: Atmen und Schweben
Das Herzstück deiner Ausrüstung sorgt dafür, dass du unter Wasser atmen und deinen Auftrieb steuern kannst. Diese beiden Systeme sind eng miteinander verknüpft und machen das Tauchen überhaupt erst möglich.
- Tauchflasche (Tank): Das ist quasi dein persönlicher Luftvorrat für unterwegs. Die Flasche enthält hochkomprimierte Atemluft – genug für einen ganzen Tauchgang.
- Atemregler (Regulator): Dieses geniale Stück Technik ist die Brücke zwischen der Tauchflasche und deiner Lunge. Er reduziert den extrem hohen Druck aus der Flasche auf den Umgebungsdruck, sodass du in jeder Tiefe ganz normal und ohne Anstrengung atmen kannst. Er besteht meist aus einer „Ersten Stufe“ (die direkt an der Flasche sitzt) und zwei „Zweiten Stufen“ (die Mundstücke, aus denen du atmest).
- Tarierweste (BCD): Die Abkürzung BCD steht für Buoyancy Control Device. Stell sie dir wie eine Weste mit einer integrierten Luftblase vor. Über einen Knopf kannst du Luft aus deiner Flasche einlassen oder wieder ablassen. So steuerst du präzise, ob du sinkst, aufsteigst oder – und das ist das Ziel – schwerelos im Wasser schwebst. Diesen Zustand nennen wir neutrale Tarierung.
Dazu kommen noch ein paar unverzichtbare Helfer für deine Sicherheit. Dein Tauchcomputer ist wie ein smarter Co-Pilot am Handgelenk. Er misst Tiefe, Zeit und berechnet deine Nullzeitgrenzen, damit du sicher tauchst und die Dekompressionskrankheit vermeidest. Und das Finimeter? Das ist deine Tankanzeige! Es ist am Atemregler befestigt und zeigt dir jederzeit, wie viel Luft du noch in der Flasche hast.
Hier ist eine kleine Übersichtstabelle, die alles Wichtige noch einmal zusammenfasst:
Überblick deiner grundlegenden Tauchausrüstung
Diese Tabelle fasst die wichtigsten Komponenten der Tauchausrüstung und ihre Hauptfunktion zusammen, um Einsteigern einen schnellen Überblick zu geben.
| Ausrüstungsteil | Hauptfunktion | Wichtiger Hinweis für Anfänger |
|---|---|---|
| Maske | Ermöglicht klares Sehen unter Wasser und umschließt die Nase. | Achte auf eine gute Passform, damit kein Wasser eindringt. |
| Flossen | Sorgen für kraftvollen und effizienten Vortrieb. | Beginne mit weicheren Flossen, das schont die Gelenke. |
| Tauchanzug | Schützt vor Auskühlung und kleineren Verletzungen. | Die Dicke (in mm) hängt von der Wassertemperatur ab. |
| Tauchflasche | Speichert die komprimierte Atemluft. | Sie ist schwer an Land, fühlt sich im Wasser aber viel leichter an. |
| Atemregler | Reduziert den Flaschendruck auf atembaren Umgebungsdruck. | Lerne, wo dein Haupt- und dein Oktopus-Atemregler sind. |
| Tarierweste (BCD) | Steuert den Auftrieb zum Sinken, Aufsteigen und Schweben. | Übe das Tarieren in flachem Wasser, bis es zur Gewohnheit wird. |
| Tauchcomputer | Überwacht Tiefe, Zeit und Sicherheitslimits. | Dein wichtigstes Sicherheitsinstrument – lerne seine Funktionen kennen! |
Mit dieser Ausrüstung bist du für die meisten Tauchabenteuer bestens gerüstet. Sie ist dein Schlüssel zur Unterwasserwelt.
Deine persönliche Ausrüstung: Schutz und Bewegung
Neben dem Atmen und Schweben gibt es noch ein paar Dinge, die deinen Tauchgang erst richtig komfortabel und sicher machen.
Deine Ausrüstung ist mehr als nur Technik. Sie ist das Ergebnis jahrzehntelanger Entwicklung, die das Tauchen für jeden sicher und zugänglich gemacht hat. Vertraue ihr, pflege sie gut, und sie wird dir unvergessliche Momente bescheren.
- Maske: Anders als eine Schwimmbrille umschließt die Tauchmaske auch deine Nase. Das ist entscheidend, denn nur so kannst du unter Wasser den Druck in der Maske ausgleichen und klar sehen.
- Flossen: Mit Flossen verwandelst du deine Beinkraft in mühelosen Vortrieb. Du gleitest viel effizienter und energiesparender durchs Wasser, als du es mit reiner Muskelkraft je könntest.
- Anzug (Neopren- oder Trockentauchanzug): Dein Körper verliert im Wasser etwa 25-mal schneller Wärme als an Land. Ein Tauchanzug ist daher keine Option, sondern ein Muss. Er hält dich warm und schützt dich nebenbei vor Kratzern oder dem Kontakt mit Nesseltieren. Welcher Anzug der richtige ist, entscheidet die Wassertemperatur.
Jedes dieser Teile trägt dazu bei, das Scuba-Tauchen zu dem zu machen, was es ist: ein sicheres und absolut faszinierendes Abenteuer. Es ist das perfekte Zusammenspiel dieser Komponenten, das aus der einfachen Idee, unter Wasser zu atmen, eine unvergessliche Erfahrung macht.
Die wichtigsten Regeln für sicheres Tauchen
Sobald du unter die Wasseroberfläche gleitest, betrittst du eine Welt, in der andere Regeln gelten. Die Physik, die wir an Land kaum beachten, wird hier zu deinem ständigen Begleiter. Aber keine Sorge, du musst kein Physik-Genie sein, um sicher zu tauchen. Es geht vielmehr darum, ein paar grundlegende Prinzipien zu verstehen und – das ist entscheidend – zu respektieren.
Die allerwichtigste Regel, die du jemals lernen wirst, möchte ich dir gleich zu Beginn mitgeben: Atme unter Wasser immer weiter und halte NIEMALS beim Aufsteigen die Luft an!
Stell dir deine Lunge einfach wie einen Luftballon vor. Wenn du mit einem prall gefüllten Ballon aus der Tiefe auftauchst, dehnt sich die Luft darin aus, weil der Druck um ihn herum abnimmt. Genau das passiert auch in deiner Lunge. Indem du ganz normal weiteratmest, kann die überschüssige, sich ausdehnende Luft auf natürliche Weise entweichen. Das verhindert eine Lungenüberdehnung, eine der gefährlichsten Verletzungen beim Tauchen.
Der Druck und dein Körper
Der Wasserdruck ist die Kraft, die du beim Abtauchen als Erstes und am deutlichsten spürst. Alle zehn Meter, die du tiefer kommst, erhöht sich der Druck um etwa ein Bar – und das zusätzlich zum normalen Luftdruck an der Oberfläche. Dieser Druck wirkt auf alle luftgefüllten Hohlräume in deinem Körper.
Du kennst das Gefühl von "zugefallenen" Ohren bestimmt aus dem Flugzeug oder bei einer schnellen Fahrt in die Berge. Unter Wasser ist dieser Effekt um ein Vielfaches stärker. Deshalb ist der Druckausgleich eine der ersten und wichtigsten Techniken, die du in deinem Tauchkurs lernst. Meistens reicht es schon, sich die Nase zuzuhalten und ganz sanft dagegen auszuatmen.
Das Ziel ist, den Druck in deinen Ohren, den Nebenhöhlen und sogar in deiner Tauchmaske ganz aktiv an den steigenden Wasserdruck anzupassen. Mach den Druckausgleich früh und oft – am besten schon, bevor du überhaupt ein Druckgefühl spürst. Das ist der Schlüssel für ein entspanntes und schmerzfreies Abtauchen.
Langsames Aufsteigen als deine Lebensversicherung
Genauso wichtig wie das ständige Atmen ist die Geschwindigkeit, mit der du wieder nach oben kommst. Ein zu schneller Aufstieg ist eine der Hauptursachen für die gefürchtete Dekompressionskrankheit (oft auch Taucherkrankheit oder DCS genannt).
Was passiert da genau? Während deines Tauchgangs löst sich unter dem hohen Druck Stickstoff aus deiner Atemluft im Gewebe deines Körpers. Wenn du langsam auftauchst, gibst du deinem Körper genug Zeit, diesen Stickstoff ganz kontrolliert wieder über die Lunge abzuatmen. Steigst du aber zu schnell auf, perlt der Stickstoff direkt im Gewebe aus – das kannst du dir vorstellen wie bei einer Sprudelflasche, die du kräftig schüttelst und dann ruckartig aufreißt. Dein Tauchcomputer ist hier dein allerbester Freund, denn er passt auf deine Aufstiegsgeschwindigkeit auf und warnt dich sofort, wenn du zu schnell bist.
Die wichtigsten Sicherheitsaspekte lassen sich in drei goldenen Regeln zusammenfassen:
- Tauche nie allein: Dein Buddy ist mehr als nur ein Begleiter – er ist dein wichtigster Sicherheitspartner. Ihr checkt gegenseitig eure Ausrüstung vor dem Tauchgang und seid unter Wasser füreinander da.
- Kenne deine Grenzen und respektiere sie: Überschreite niemals die Tiefen oder Bedingungen, für die du ausgebildet bist. Jeder Tauchgang ist eine Chance zu lernen, nicht um Rekorde zu jagen.
- Check deine Ausrüstung – immer: Ein sorgfältiger Ausrüstungscheck vor jedem einzelnen Tauchgang gibt dir die Sicherheit, dass alles einwandfrei funktioniert.
Deine körperliche Fitness spielt natürlich auch eine entscheidende Rolle für deine Sicherheit. Tauchen ist Sport, und eine gute gesundheitliche Verfassung ist die Grundvoraussetzung. Wenn du mehr über die medizinischen Hintergründe wissen möchtest, schau dir doch mal unseren Leitfaden zur tauchmedizinischen Untersuchung an. Dort findest du wertvolle Hinweise, worauf du und dein Arzt achten solltet.
Letztendlich geht es beim sicheren Tauchen darum, mit Respekt an die Sache heranzugehen – Respekt vor der Unterwasserwelt und ihren physikalischen Gesetzen. Eine solide Ausbildung, gesunder Menschenverstand und das Einhalten dieser einfachen, aber lebenswichtigen Regeln sind dein Ticket für unzählige sichere und absolut unvergessliche Abenteuer.
Dein Weg zum ersten Tauchschein
Na, hat dich das Fieber gepackt? Du hast beschlossen, dass du die Unterwasserwelt nicht länger nur von oben betrachten willst. Eine fantastische Entscheidung! Aber wie legt man los? Der erste Schritt auf deinem Weg ins Abenteuer ist die Wahl des richtigen Tauchkurses und einer guten Tauchschule. Das ist das absolute Fundament für deine Sicherheit und natürlich für den Spaß an der ganzen Sache.
Dein Ticket in diese neue Welt ist fast immer der „Open Water Diver“ Kurs. Sieh es als deinen Führerschein fürs Tauchen. Mit diesem Schein in der Tasche darfst du weltweit mit einem Tauchpartner (Buddy) bis auf 18 Meter Tiefe abtauchen. Plötzlich stehen dir die Tore zu unzähligen Seen und Meeren offen!
Die Wahl der richtigen Ausbildungsorganisation
Wenn du dich umschaust, wirst du auf verschiedene Namen und Logos von Tauchverbänden stoßen. In Deutschland sind das vor allem drei große Akteure, die alle nach international anerkannten Standards ausbilden:
- PADI (Professional Association of Diving Instructors): Der Gigant unter den Verbänden und weltweit wohl am bekanntesten. PADI hat sich stark auf das Urlaubstauchen spezialisiert und du findest ihre Tauchbasen wirklich an jeder Ecke der Welt.
- SSI (Scuba Schools International): Ebenfalls eine riesige, weltweit anerkannte Organisation. SSI arbeitet oft sehr eng mit lokalen Tauchshops zusammen und ist bekannt für ein flexibles Lernsystem, das sich gut an dich als Schüler anpasst.
- SEI (Scuba Educators International): Ein in Deutschland sehr relevanter Verband, der oft mit Tauchvereinen kooperiert. Die Ausbildung ist hier häufig speziell auf die Bedingungen in unseren heimischen Seen zugeschnitten.
Auch wenn sich die Lehrmethoden im Detail ein wenig unterscheiden, keine Sorge: Die Grundzertifikate wie der Open Water Diver sind unter den großen Verbänden weltweit anerkannt und kompatibel. Viel wichtiger als das Logo auf deiner Karte ist am Ende die Person, die dir das Tauchen beibringt – dein Tauchlehrer und die Qualität deiner Tauchschule.
Am Ende geht es darum, dich zu einem sicheren, selbstbewussten und verantwortungsvollen Taucher zu machen. Ein guter Tauchlehrer ist mehr als nur ein Trainer; er ist ein Mentor, der dir nicht nur die Technik zeigt, sondern auch den Respekt vor der faszinierenden Welt unter Wasser vermittelt.
Was erwartet dich im Open Water Kurs?
So ein Anfängerkurs folgt eigentlich immer einem klaren Aufbau, der dich Schritt für Schritt ans Ziel bringt. Er besteht aus drei Teilen:
- Die Theorie: Hier geht’s an die Grundlagen. Du lernst, was Druck mit deinem Körper macht, wie deine Ausrüstung funktioniert und warum du unter Wasser die Farben anders siehst. Das passiert heute oft bequem per E-Learning zu Hause, klassisch im Unterrichtsraum oder als eine Mischung aus beidem.
- Ab ins flache Wasser: Im Pool oder in einem seeehr flachen Uferbereich machst du deine ersten Atemzüge unter Wasser. In dieser sicheren Umgebung übst du die wichtigsten Handgriffe, bis sie sitzen: die Maske ausblasen, den Atemregler wiederfinden oder das Gefühl für die Schwerelosigkeit beim Tarieren entdecken.
- Die Freiwassertauchgänge: Das ist der Moment, auf den alle hinfiebern! Du machst mehrere „echte“ Tauchgänge in einem See oder im Meer. Hier wendest du alles an, was du gelernt hast, und erlebst dein erstes richtiges kleines Abenteuer.
Gerade hierzulande hat sich der Verband SEI mit seinen rund 10.000 Mitgliedern als feste Größe etabliert und trägt maßgeblich zur hohen Ausbildungsqualität im deutschen Tauchsport bei. Wenn du mehr über die Bedeutung von SEI in Deutschland erfahren möchtest, kannst du hier weiterlesen.
Ein Anfängerkurs dauert meist zwischen drei und fünf Tagen. Rechne in Deutschland mit Kosten zwischen 400 und 600 Euro, was aber in der Regel schon die Leihausrüstung und alle Lernmaterialien umfasst. Du bist dir noch unsicher, wie du die ersten Schritte konkret angehen sollst? Unser Leitfaden für Anfänger gibt dir eine super Starthilfe. Mit dem ersten Tauchschein in der Hand kann dein Abenteuer endlich beginnen.
Häufige Fragen zum Einstieg ins Scuba Tauchen

Der Gedanke, zum ersten Mal abzutauchen, ist unheimlich aufregend, bringt aber natürlich auch eine Menge Fragen mit sich. Das ist völlig normal! Jeder hat mal angefangen, und genau deshalb haben wir die häufigsten Anliegen von Tauchneulingen hier für dich gesammelt. Sieh das Ganze einfach als deinen persönlichen Spickzettel, der letzte Unsicherheiten beseitigt und dir den Start so entspannt wie möglich macht.
Ist Scuba Tauchen nicht gefährlich?
Das ist wohl die Frage, die uns am häufigsten gestellt wird, und die Antwort ist zum Glück sehr beruhigend. Klar, wie bei jedem Abenteuersport gibt es gewisse Risiken. Aber mit einer soliden Ausbildung und wenn du dich an die gelernten Sicherheitsregeln hältst, ist Tauchen eine unglaublich sichere Aktivität. Die moderne Ausrüstung ist extrem zuverlässig und dein Tauchkurs bereitet dich intensiv auf alle wichtigen Situationen vor.
Statistisch gesehen ist das Sporttauchen sogar sicherer als viele alltägliche Dinge, wie zum Beispiel Autofahren. Die goldenen Regeln sind ganz einfach: Tauche niemals allein und bleibe immer innerhalb der Grenzen, für die du ausgebildet wurdest. Sicherheit hat beim Tauchen oberste Priorität und ist das Herzstück jeder guten Ausbildung.
Muss ich ein extrem guter Schwimmer sein?
Nein, du musst absolut kein Leistungsschwimmer sein. Viel wichtiger ist, dass du dich im Wasser wohlfühlst und keine Angst hast. Du solltest dich problemlos über Wasser halten und eine kurze Strecke schwimmen können.
Für einen Anfängerkurs wie den „Open Water Diver“ sind die Anforderungen klar definiert und wirklich für jeden machbar. Normalerweise musst du nur zeigen, dass du:
- Etwa 200 Meter ohne Hilfsmittel schwimmen kannst. Dabei geht es nicht um Stil oder Geschwindigkeit.
- Für ungefähr 10 Minuten an der Wasseroberfläche treiben oder „Wassertreten“ kannst.
Mit diesen Übungen wird einfach sichergestellt, dass du eine grundlegende Sicherheit im Wasser hast. Es geht um Vertrauen, nicht um sportliche Höchstleistungen.
Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass man eine riesige Lungenkapazität oder enorme Kraft braucht. Tatsächlich geht es beim Tauchen vielmehr um Entspannung, ruhiges Atmen und Effizienz – nicht um Anstrengung.
Was kostet der Einstieg ins Scuba Tauchen?
Der finanzielle Teil ist natürlich ein wichtiger Punkt bei der Planung deines neuen Hobbys. Der erste Schritt ist normalerweise der „Open Water Diver“ Kurs. In Deutschland kannst du hier mit Kosten zwischen 400 und 600 Euro rechnen.
Dieser Preis ist in der Regel ein Komplettpaket. Er beinhaltet die Lehrmaterialien, die komplette Leihausrüstung für die Kursdauer und die Gebühr für deine Zertifizierung am Ende. Du musst dir also für den Anfang keine teure eigene Ausrüstung kaufen! Fast alle Tauchbasen bieten hochwertige Leihausrüstung zu fairen Preisen an.
Kann ich mit einer Brille tauchen?
Eine normale Brille passt leider nicht unter die Tauchmaske, da die Bügel die Dichtung durchbrechen und Wasser eindringen würde. Aber keine Sorge, es gibt super Lösungen für Brillenträger!
Die einfachste Methode ist, Tages- oder Monatskontaktlinsen zu verwenden. Wenn du keine Kontaktlinsen verträgst, gibt es auch spezielle Tauchmasken mit optischen Gläsern. Diese kannst du dir passgenau in deiner Sehstärke anfertigen lassen. Dein Tauchlehrer oder ein gutes Fachgeschäft kann dich dazu perfekt beraten.
Du siehst, die ersten Hürden sind oft viel kleiner, als man denkt. Wenn du noch mehr über den genauen Ablauf erfahren möchtest, schau doch mal in unseren umfassenden Artikel zum Thema Tauchschein machen und dein Weg zum professionellen Taucher.























