Bleigürtel Tauchen meistern für perfekte Tarierung

Stell dir vor, du springst ins Wasser und… treibst einfach nur an der Oberfläche wie ein Korken. Ohne eine Möglichkeit, kontrolliert abzutauchen, bleibt dir die faszinierende Unterwasserwelt verborgen. Genau hier kommt der Bleigürtel ins Spiel. Er ist weit mehr als nur ein beschwerter Riemen – er ist dein Ticket in die Tiefe und der Schlüssel zu einem entspannten und sicheren Tauchgang.

Warum der Bleigürtel dein wichtigster Tauchpartner ist

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Hast du schon mal versucht, einen mit Luft gefüllten Ball unter Wasser zu halten? Er schießt sofort wieder nach oben, oder? Genau dieser Effekt, der Auftrieb, wirkt auch auf dich und deine Ausrüstung. Dein Körper, aber vor allem dein Neoprenanzug und sogar die Luft in deiner Lunge, wollen dich mit aller Macht an die Wasseroberfläche zurückdrängen.

Der Bleigürtel ist der entscheidende Gegenspieler in diesem physikalischen Tauziehen. Mit dem zusätzlichen Gewicht neutralisierst du diesen Auftrieb und übernimmst die Kontrolle. So kannst du mühelos abtauchen, in der gewünschten Tiefe verweilen und dich frei bewegen, anstatt ständig gegen das Aufsteigen ankämpfen zu müssen.

Der Kampf gegen den unsichtbaren Auftrieb

Es sind mehrere Faktoren, die dich unweigerlich nach oben ziehen und zusätzliches Blei erforderlich machen:

  • Dein Neoprenanzug: Das Neopren deines Anzugs ist voller winziger Gasbläschen. Zusammen wirken sie wie eine eingebaute Schwimmweste. Je dicker der Anzug für kältere Gewässer, desto stärker ist dieser Auftriebseffekt.
  • Dein Körper: Auch unser Körpergewebe, allen voran Fettgewebe, ist leichter als Wasser und trägt zu deinem natürlichen Auftrieb bei. Das ist ganz normal.
  • Deine Lunge: Nimm einen tiefen Atemzug und du wirst merken, wie du leicht nach oben steigst. Das ist eine Technik, die du später für die Feinjustierung deiner Tiefe nutzt, aber der grundsätzliche Auftrieb muss erst mal ausgeglichen werden.

Ein Bleigürtel ist also kein Klotz am Bein, der dich einfach nur nach unten zieht. Er ist vielmehr ein feines Instrument, das dir hilft, die „neutrale Tarierung“ zu finden – diesen magischen Punkt, an dem du weder sinkst noch steigst, sondern einfach schwerelos im Wasser schwebst.

Die Kunst des Schwebezustands

Das Ziel ist es nicht, wie ein Stein unterzugehen. Das Ziel ist Balance. Wenn du die perfekte Bleimenge dabei hast, kannst du deine Tiefe allein durch ruhiges Ein- und Ausatmen um wenige Zentimeter verändern. Dieses präzise Schweben ist der Inbegriff von gutem und sicherem Tauchen und macht das Erlebnis erst richtig magisch.

Ohne diese Balance bist du ständig am Strampeln, verbrauchst unnötig viel Luft und Energie. Dein Bleigewicht zu meistern, ist deshalb einer der ersten und wichtigsten Schritte, um ein souveräner Taucher zu werden. Wenn du noch tiefer in dieses Thema einsteigen willst, schau dir unseren Guide zur perfekten Tarierung beim Tauchen an.

Dein perfektes Tauchgewicht – So findest du es Schritt für Schritt

Die ewige Frage „Wie viel Blei brauche ich eigentlich?“ – ich wette, die hast du dir auch schon gestellt. Ganz ehrlich: Eine einfache Antwort für alle gibt es nicht. Dein ideales Gewicht ist so einzigartig wie du selbst. Aber keine Panik! Es gibt eine super Methode, mit der du die Sache ein für alle Mal klärst und das lästige Rätselraten endlich beendest.

Das ist keine Raketenwissenschaft, sondern pures Handwerk, das jeder Taucher schnell draufhaben kann. Es geht einfach darum, die einzelnen Puzzleteile zusammenzusetzen und das Ganze dann im Wasser zu überprüfen.

Was dein Gewicht im Wasser beeinflusst

Bevor wir überhaupt nass werden, lass uns mal kurz über die großen Player sprechen, die bestimmen, wie viel Auftrieb du hast. Jeder dieser Punkte kann locker ein paar Kilo ausmachen, weshalb grobe Schätzungen oft danebenliegen.

  • Dein Körperbau: Ganz simpel: Muskeln sind dichter als Fett. Bist du also eher der sportliche Typ, brauchst du tendenziell weniger Blei als jemand mit dem gleichen Gewicht, aber einem höheren Körperfettanteil.
  • Dein Tauchanzug: Das ist der absolute Gamechanger! Ein dicker 7-mm-Neoprenanzug ist eine richtige Auftriebsmaschine im Vergleich zu einem dünnen 3-mm-Anzug in den Tropen. Ein Trocki? Der spielt nochmal in einer ganz eigenen Liga und braucht deutlich mehr Blei.
  • Süß- oder Salzwasser: Erinnerst du dich an den Physikunterricht? Salzwasser hat eine höhere Dichte und schiebt dich kräftiger nach oben. Das bedeutet: Im Meer brauchst du immer mehr Blei als in einem See. Als grobe Faustregel kannst du mit 1-2 kg zusätzlich rechnen.
  • Deine Tauchflasche: Eine Aluflasche wird zum Ende des Tauchgangs richtig leicht und bekommt sogar positiven Auftrieb. Eine Stahlflasche hingegen bleibt auch mit wenig Luft schwer und hilft dir quasi beim Abtauchen, wodurch du insgesamt weniger Blei brauchst.

Eine erste grobe Orientierung kann dir diese Tabelle geben. Aber denk dran: Das sind nur Startwerte! Der Praxistest im Wasser ist das, was am Ende wirklich zählt.

Richtwerte für die Bleimenge beim Tauchen

Diese Tabelle bietet eine Orientierungshilfe zur Bestimmung deiner anfänglichen Bleimenge basierend auf Körpergewicht, Anzugdicke und Gewässertyp.

Körpergewicht Anzugdicke (mm) Bleibedarf Süßwasser (ca.) Bleibedarf Salzwasser (ca.)
50-60 kg 3 mm 2-4 kg 3-5 kg
60-70 kg 5 mm 5-7 kg 6-8 kg
70-85 kg 7 mm 8-10 kg 9-12 kg
85-95 kg Trockentauchanzug 10-14 kg 12-16 kg

Sieh diese Zahlen als deinen Ausgangspunkt. Feinjustiert wird dann direkt im Wasser, bis alles perfekt passt.

Der entscheidende Tarierungs-Check an der Oberfläche

Der beste und zuverlässigste Weg, dein Blei zu überprüfen, ist der klassische Tarierungs-Check. Mach das am besten am Ende eines Tauchgangs, wenn deine Flasche nur noch etwa 50 bar Druck hat. Warum? Weil deine Ausrüstung dann am leichtesten ist und den meisten Auftrieb erzeugt.

Und so geht’s, ganz einfach:

  1. Geh an die Wasseroberfläche und lass die Luft komplett aus deinem Jacket.
  2. Bleib senkrecht im Wasser stehen und atme ganz normal und ruhig.
  3. Jetzt kurz die Luft anhalten. Perfekt ist es, wenn du nun auf Augenhöhe im Wasser schwebst.
  4. Atme jetzt vollständig aus. Wenn alles stimmt, solltest du langsam und kontrolliert unter die Wasseroberfläche sinken.

Sinkst du schon beim normalen Atmen ab? Dann schleppst du zu viel Blei mit dir rum. Treibst du trotz Ausatmen wieder nach oben? Dann fehlt dir noch ein Kilo.

Wichtig: Dieser Check ist der Goldstandard! Er stellt sicher, dass du am Ende deines Tauchgangs deinen Sicherheitsstopp auf 5 Metern entspannt halten kannst, ohne wie ein Korken nach oben zu schießen.

Die richtige Bleimenge zu finden, ist eine der wichtigsten Fähigkeiten beim Tauchen. Die meisten Taucher in Deutschland nutzen, je nach Ausrüstung und Gewässer, bis zu zwölf Kilogramm Blei. Optimal ist es, wenn du mit fast leerer Flasche und luftleerem Jacket nur durchs Ausatmen langsam absinkst. Mehr zu den Hintergründen, wie Bleigewichte im Tauchsport genau funktionieren), kannst du bei Interesse hier nachlesen. Diese genaue Abstimmung macht dein Bleigürtel Tauchen nicht nur viel sicherer, sondern auch um Welten entspannter.

Klassischer Bleigürtel oder integriertes System – was passt zu mir?

Wenn du mit dem Tauchen anfängst, ist die Wahl des richtigen Bleisystems eine der ersten wichtigen Entscheidungen für deinen Komfort und deine Sicherheit. Es geht längst nicht mehr nur um den klassischen Bleigürtel, den du dir um die Hüften schnallst. Moderne Tarierjackets haben oft integrierte Bleitaschen, die eine ganz andere Herangehensweise bieten.

Beide Systeme haben ihre klaren Stärken und Schwächen. Was für dich am besten funktioniert, hängt total von deinem persönlichen Tauchstil, deiner Ausrüstung und deinem Wohlbefinden ab.

Der klassische Bleigürtel: Der bewährte Alleskönner

Stell dir den klassischen Bleigürtel wie einen einfachen, aber super zuverlässigen Werkzeuggürtel vor. Er ist ein echter Klassiker, den du in jeder Tauchschule und bei fast jeder Leihbasis findest. Seine größte Stärke? Seine unkomplizierte und universelle Art.

Was für den klassischen Gurt spricht:

  • Schnellabwurf im Notfall: Mit einem einzigen Griff ist die Schnalle auf und der Gurt weg. Das ist ein Standardmanöver, das du in jedem Grundkurs bis zum Umfallen übst.
  • Maximale Flexibilität: Egal, ob du mit deinem eigenen Jacket oder geliehener Ausrüstung tauchst – der Gurt passt immer. Perfekt, wenn du viel unterwegs bist.
  • Kinderleichte Handhabung: Anlegen, ablegen, ein Blei-Stück dazu oder wegnehmen – all das geht blitzschnell, ohne dass du dein Jacket ausziehen musst.

Der Haken an der Sache ist, dass das gesamte Gewicht auf deinen Hüften lastet. Das kann auf Dauer ganz schön drücken und bei manchen Tauchern zu Rückenschmerzen führen, besonders wenn du viel Blei brauchst.

Das moderne integrierte Bleisystem: Komfort an erster Stelle

Bei einem integrierten System sind die Bleitaschen direkt im Tarierjacket verbaut, meistens seitlich auf Hüfthöhe. Du packst deine Bleistücke in spezielle Taschen, schiebst diese ins Jacket und sicherst sie dort.

Ein integriertes System verteilt das Gewicht viel gleichmäßiger über deinen Oberkörper. Das Ergebnis ist eine stabilere Wasserlage und eine spürbare Entlastung für deinen unteren Rücken – ein riesiger Komfortgewinn!

Der Abwurf im Notfall läuft hier aber anders: Statt eines zentralen Gurtes musst du meist zwei separate Taschen nacheinander ziehen und abwerfen. Das erfordert ein bisschen Übung, damit es im Ernstfall auch wirklich sitzt. Und klar, die komplette, schwere Einheit an Land an- und auszuziehen, ist etwas mühsamer.

Wie viel Blei du überhaupt brauchst, hängt natürlich stark von deinem Anzug ab. Die folgende Grafik gibt dir einen guten Anhaltspunkt.

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Man sieht deutlich: Je dicker dein Anzug, desto mehr Auftrieb hat er – und desto mehr Blei musst du mitnehmen, um entspannt abtauchen zu können.

Vergleich: Bleigürtel vs. Integriertes Blei

Um dir die Entscheidung leichter zu machen, haben wir hier mal die wichtigsten Punkte der beiden Systeme direkt gegenübergestellt.

Vergleich Bleigürtel vs Integriertes Blei

Eine Gegenüberstellung der beiden gängigsten Bleisysteme, um die beste Wahl für deine Bedürfnisse zu treffen.

Merkmal Faden-Bleigürtel Integriertes Blei (im Jacket)
Komfort Eher gering, da das Gewicht voll auf den Hüften lastet. Hoch, da das Gewicht viel besser am Oberkörper verteilt ist.
Sicherheit (Abwurf) Sehr einfach und schnell über eine zentrale Schnalle. Erfordert mehr Übung, meist zwei separate Abwurfgriffe.
Flexibilität Extrem hoch, mit jeder Ausrüstung kombinierbar. Gering, da es fest mit deinem Jacket-Modell verbunden ist.
Handhabung Super einfach, schnelles Anpassen des Gewichts möglich. Etwas aufwendiger, vor allem beim An- und Ablegen an Land.

Am Ende des Tages ist es eine sehr persönliche Entscheidung. Viele erfahrene Taucher, besonders im technischen Bereich, schwören auf eine Mischung aus beiden Systemen, um ihr Gewicht perfekt zu verteilen.

Wenn du sowieso schon über eine Ausrüstung wie ein Wing mit Backplate nachdenkst, spielt auch das Material der Backplate eine Rolle für dein Gesamtgewicht. Mehr dazu findest du in unserem Artikel über die Wahl zwischen Aluminium- oder Edelstahl-Backplates.

So legst du deinen Bleigürtel für maximale Sicherheit an

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Ein Bleigürtel, der richtig sitzt, ist einer deiner wichtigsten Begleiter unter Wasser – auch wenn man ihm das an Land nicht ansieht. Dort ist er einfach nur schwer, doch im Wasser entscheidet seine Passform über Komfort, Balance und vor allem deine Sicherheit. Ein Gurt, der verrutscht oder sich versehentlich öffnet, kann aus einem kleinen Ärgernis schnell eine heikle Situation machen.

Die Kunst des richtigen Anlegens beginnt schon, bevor du überhaupt ins Wasser springst. Es gibt ein paar einfache, aber entscheidende Handgriffe, die in der Hektik der Tauchvorbereitung schnell mal untergehen, aber für jeden Tauchgang Gold wert sind. Wenn du diese kleinen Kniffe verinnerlichst, wird dein Bleigürtel bei jedem Abenteuer genau da sitzen, wo er soll.

Die goldene Regel: Die Rechtshand-Abwurfschnalle

Das Wichtigste zuerst: Die Schnalle deines Bleigurtes gehört immer so angelegt, dass du sie mit deiner rechten Hand schnell und intuitiv lösen kannst. Das ist kein Zufall, sondern ein internationaler Standard im Tauchsport. Der Grund ist simpel: Im Notfall weiß dein Buddy oder ein Helfer sofort, wo er hingreifen muss, um dir das Blei abzunehmen – ohne wertvolle Zeit mit Suchen zu verlieren.

Diese kleine Übereinkunft ist eine dieser unscheinbaren Sicherheitsregeln, die unter Stress den entscheidenden Unterschied machen können.

Wie der Gurt perfekt sitzt und nicht verrutscht

Jeder kennt das Problem, besonders mit einem dickeren Neoprenanzug: An der Oberfläche ziehst du den Gurt fest, alles scheint perfekt. Doch sobald du abtauchst, komprimiert der Wasserdruck das Neopren. Dein Anzug wird dünner, sein Umfang verringert sich und plötzlich hängt der Gurt locker auf den Hüften.

Der Profi-Trick: Atme an der Oberfläche einmal tief ein, sodass dein Bauch und Brustkorb voll mit Luft sind. In diesem Moment ziehst du den Gurt fest – natürlich nur so fest, dass du noch bequem atmen kannst. Wenn du dann normal ausatmest, hat der Gurt genug "Vorspannung", um auch in der Tiefe nicht über die Hüften zu rutschen.

Die Platzierung ist ebenfalls entscheidend. Trage den Gurt dort, wo er für dich am bequemsten ist, meist auf der Taille oder etwas darüber. Verteile die Bleistücke schön symmetrisch, um deine Balance unter Wasser zu halten und unangenehme Druckpunkte zu vermeiden. Viele Taucher lassen den Bereich am Rücken frei, das ist oft am angenehmsten.

Zum Schluss noch das Gurtende: Lass es niemals lose herumbaumeln! Stecke es einfach wieder unter den Gurt, damit es sicher verstaut ist. So verhinderst du, dass du an Korallen, Felsen oder in einem Wrack hängen bleibst. All diese kleinen Details machen das Bleigürtel Tauchen nicht nur sicherer, sondern auch um ein Vielfaches entspannter.

Notfalltraining mit dem Bleigürtel

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Dein Bleigürtel bringt dich sicher nach unten, klar. Aber was viele vergessen: Im Notfall ist er deine schnellste Fahrkarte zurück an die Oberfläche. Zu wissen, wie man ihn richtig abwirft, ist deshalb keine reine Pflichtübung aus dem Tauchkurs. Es ist eine Fertigkeit, die im Ernstfall dein Leben oder das deines Buddys retten kann.

Stell dir eine echte Stresssituation vor. Da zählt jede Sekunde, und für langes Überlegen ist keine Zeit. Jeder Handgriff muss sitzen. Genau deshalb ist es so wichtig, den Notabwurf regelmäßig zu üben, bis er dir in Fleisch und Blut übergegangen ist. Panik ist unter Wasser dein größter Feind, und nur Routine gibt dir die Ruhe, die du brauchst, um klar und überlegt zu handeln.

Der kontrollierte Abwurf ist das A und O

Eins muss dir klar sein: Ein unkontrollierter Verlust des Bleigurtes ist extrem gefährlich. Wenn du dein gesamtes Gewicht auf einmal verlierst, schießt du wie ein Sektkorken nach oben – unkontrolliert und viel zu schnell. So ein Blitzaufstieg kann zu bösen Verletzungen führen, allen voran die Dekompressionskrankheit.

Es gibt dokumentierte Fälle, wie der einer Taucherin, die in nur sechs Metern Tiefe ihren Gurt verlor. Sie schoss unkontrolliert auf, hatte aber zum Glück keine Verletzungen. Solche Geschichten zeigen, wie wichtig es ist, mit dem Blei sicher umzugehen.

Dein Ziel ist es also niemals, das Blei einfach nur loszuwerden. Es geht darum, es kontrolliert abzuwerfen. So verhinderst du, dass es sich verheddert, und dein Aufstieg bleibt beherrschbar.

So klappt der Notabwurf – Schritt für Schritt

Den Bleigurt im Notfall richtig abzulegen, ist ein einfacher Prozess, aber die Technik muss stimmen. Übe diese Schritte, bis sie wie von selbst ablaufen:

  1. Greifen: Nimm die Schnalle und das lose Ende des Gurtes fest in eine Hand (meistens die rechte). So hast du die volle Kontrolle.
  2. Vom Körper wegziehen: Zieh den Gurt mit ausgestrecktem Arm ein gutes Stück von deinem Körper weg. Dieser Abstand ist superwichtig, damit sich der Gurt nicht in deiner Ausrüstung verfängt – zum Beispiel in den Flossen oder Konsolenschläuchen.
  3. Loslassen: Erst wenn der Gurt komplett frei ist, öffnest du die Hand und lässt ihn fallen. Wirf ihm am besten noch einen kurzen Blick hinterher, um sicherzugehen, dass er frei sinkt.

Wichtig: Dein Buddy muss diesen Ablauf natürlich auch beherrschen! Der Bleiabwurf ist ein zentraler Teil der gegenseitigen Hilfe unter Wasser und ein fester Punkt beim Sicherheitscheck vor dem Tauchgang.

Regelmäßiges Training gibt dir das Selbstvertrauen, in einer echten Notsituation richtig zu reagieren. Die Sicherheit des ganzen Teams hängt davon ab, dass jeder diese Handgriffe im Schlaf beherrscht. Eine super Auffrischung zum Thema Team-Verantwortung findest du übrigens in unserem umfassenden Guide zum Buddy-Check beim Tauchen.

Häufig gestellte Fragen rund um den Bleigürtel

Selbst nach dem Open Water Diver Kurs tauchen immer wieder Fragen auf. Das ist völlig normal! Hier habe ich ein paar der häufigsten Stolpersteine zum Thema Bleigürtel für dich zusammengetragen – mit schnellen Antworten, die dir direkt weiterhelfen.

Ob es der Gurt ist, der plötzlich auf den Hüften tanzt, oder die Frage nach dem richtigen Gewicht im Salzwasser – diese Themen kennen wir Taucher alle nur zu gut.

Was mache ich, wenn mein Bleigürtel unter Wasser rutscht?

Ah, der Klassiker! Dein Neoprenanzug wird in der Tiefe durch den Wasserdruck komprimiert, verliert an Volumen und zack – schon wird der Gurt locker. Sobald du das merkst, handle sofort. Finde eine stabile Position im Wasser, zieh das Gurtende ordentlich straff und fixiere es neu.

Ein super einfacher Trick, um das von vornherein zu verhindern: Lege den Gurt an der Oberfläche an, atme einmal richtig tief ein, sodass dein Bauch sich wölbt, und ziehe ihn dann fest. Wenn du jetzt wieder normal ausatmest, sitzt er perfekt und bleibt auch in der Tiefe an Ort und Stelle.

Muss ich mein Gewicht für Salz- und Süßwasser anpassen?

Ja, auf jeden Fall! Das ist einer der wichtigsten Punkte. Salzwasser hat eine höhere Dichte als Süßwasser, was bedeutet, dass du im Meer deutlich mehr Auftrieb hast. Du brauchst also im Salzwasser immer mehr Blei als im See, um neutral tariert zu sein und entspannt abtauchen zu können.

Als grobe Faustregel gilt: Wenn du von Süß- in Salzwasser wechselst, packst du etwa 10 % deines Körpergewichts an zusätzlichem Blei drauf. Meistens sind das ein bis zwei Kilo. Mach aber bitte bei jedem Wechsel des Gewässertyps einen kurzen Bleicheck an der Oberfläche – sicher ist sicher.

Wie pflege ich meinen Bleigürtel und die Gewichte am besten?

Gute Frage! Auch wenn das Material robust aussieht, danken es dir Gurt und Schnalle, wenn du sie gut behandelst. Nach jedem Tauchgang solltest du den kompletten Gurt samt Gewichten und Schnalle gründlich mit Süßwasser abspülen.

Das entfernt aggressive Salzreste und Sand, verhindert Korrosion an der Schnalle und hält das Gurtband geschmeidig. Lass danach alles im Schatten komplett trocknen, bevor du es wegräumst. Ein kurzer Blick auf Risse oder Verschleiß vor dem nächsten Tauchgang gehört zur Routine.


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